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Wer (wie ich) ständig unter Schmerzen und weiteren Beschwerden leidet muss sich an irgendeiner Stelle etwas einfallen lassen und kreativ werden. Zwar darf ich mich als Luxus-Schmerzpatientin bezeichnen, denn ich werde von einem kompetenten und hoch empathischen Schmerzarzt, einem Neuro-Chirurgen, (samt Pain Nurse) betreut. Wenn es mir zu schlecht geht, besucht er mich sogar daheim, egal ob das am Ende bezahlt wird oder nicht. Viele Patienten kommen nicht einmal in die Nähe eines solchen Arztes, das weiß ich von euch. Sie werden mit Beschwerden weggeschickt und nicht ernst genommen.
Dennoch gibt es bei meinen gesammelten Diagnosen (nach Trommelfelldurchbruch, gescheiterten OPs, Hardcore-Tinnitus, Hörstürzen, Epstein-Barr-Infektion und Pfeiffersches, Schmerzsyndrom n. Gerbershagen III, Fibromyalgie, Migräne etc.) irgendwann keine adäquate Hilfe mehr. Zumindest keine schnell wirksame Hilfe aus der Apotheke, das Gegenteil ist eher der Fall. All die Medikamente, um unsere vielfältigen Symptome zu lindern, bringen unzählige Nebenwirkungen mit sich. Bei mir überwogen am Ende stets die unerwünschten Wirkungen über den erwünschten Wirkungen. Somit habe ich immer wieder etwas ausgetestet, egal ob Analgetika, Antiepileptika, Antidepressiva, Triptane etc. und musste es an irgendeinem Punkt wieder absetzen. Manches schneller als anderes, weil die Nebenwirkungen zu schwerwiegend waren.
Jedenfalls habe ich mich irgendwann, vor vielen Jahren, für die Askese zu interessieren begonnen. Eine Art der Disziplinierung hinsichtlich der Ernährung, sprich, der lukullischen Genüsse (nicht im Hinblick auf Sexualität). Man kennt Nahrungskarenz aus vielen Religionen, beispielsweise dem Ramadan, nur bin ich selbst Atheist. Ich bin in einem katholischen Kindergarten unter verhüllten Nonnen aufgewachsen, mehr sage ich dazu nicht. Damit hat es bei mir also auch nicht zu tun. Außerdem empfinde ich es als nicht gesund auf die Flüssigkeitsaufnahme zu verzichten, wie Menschen es während des Ramadans praktizieren.
Somit stolperte ich eines Tages, lange bevor Intervallfasten von Hirschhausen gehypt wurde, automatisch über das Heilfasten und die gesundheitlichen Vorteile. Und wisst ihr was? Das Ganze gibt es gratis! Einfach nicht essen. Chronisch Kranke, gerade nach einer Epstein-Barr-Infektion, bezahlen Unmengen an Geld um ihre Symptome zu lindern, zu verbessern, die Gesamtsituation wieder irgendwie in den Griff zu bekommen. Die hochwertigen Nahrungsergänzungsmittel verschlingen monatlich hunderte Euro und sind definitiv nicht aus der Portokasse zu finanzieren. Die Krankenkasse, egal wie „öko“ sie auch angehaucht ist, unterstützt Heilung aus Pflanzenstoffen, hochwertigen Eiweißen, Mikronährstoffkomplexen etc. nicht. Unser Gesundheitssystem erlaubt es uns dafür notfalls auch im düsteren Betäubungsmittelsumpf zu versinken, finanziert auch anschließend wortlos den Entzug, immerhin. Auch eine Form von „ganzheitlich“, ist halt nur Ansichtssache.
Demnach ist die kostenfreie Alternative des Heilfastens in den eigenen vier Wänden objektiv eine gute Wahl, warum nicht probieren? Da ich früher, als ich noch falsche Ernährungsdenkweisen mit mir trug, oftmals "Ketodiets" für den schnellen Gewichtsverlust verfolgte, war ich den Zuckerentzug grundsätzlich schon gewohnt. Zumindest kannte ich seine unfreundlichen Auswirkungen während der Stoffwechselumstellung vom Zuckerstoffwechsel (Glukose) in den Fettstoffwechsel (Ketose). Man kennt die abschreckenden Begriffe wie „Ketogrippe“, sie beschreiben die Umstellungsbeschwerden, wie mittelstarke Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme oder Unwohlsein. Sie entstehen nicht gleich an Tag 1 Heilfasten, eher am Übergang zum dritten Fastentag. Manche berichten auch am Übergang zum vierten Tag des Fasten über ausgeprägte „Ketogrippe-Beschwerden“. Bei mir ist am 4. Tag Heilfasten alles schon durch und mein Körper im Askesemodus, jedoch reagiert nicht jeder Mensch gleich.
Mein Körper bedient sich dann am Fett, schließlich gebe ich ihm unverschämterweise keinen Zucker als Einsatzmittel. Der Organismus ist schlau und bildet nun verstärkt Ketonkörper als neue Energiequelle um zu Überleben. Zur Unterstützung des Prozesses füttere ich meinen Körper auch während der Fastenphase mit ein bis zwei EL MCT-Öl über den Tag verteilt. Schon allein deshalb, weil ich in der Regel kreative Schreibarbeit leiste und den Fokus brauche. Heutzutage nutze ich zudem Vitalpilze, die ich während der Fastenzeit einnehme (besonders Entgiftungspilze). Die Fastenketone messe ich anhand eines Ketose Messgeräts via Bluttropfen was aber nicht zwingend notwendig ist. Ich mache es nur aus wissenschaftlicher Neugier heraus, da ich vom Zustand der Ketose so verzaubert bin. Somit weiß ich genau wie hoch die Ketone im Blut sind, wobei man das als geübter und sensibler Fastenfreund auch schon im Gefühl hat. Ich spüre sobald der Ketonwert 3,5 mm/l übersteigt. Die Gefäße fühlen sich deutlich kälter an und die kognitive Leistungsfähigkeit steigt stark an.
Ketose hin, Ketose her. Was tut sich beim Fasten denn genau, darf man sich fragen. Die jahrtausendealte Tradition ist eine ganzheitliche Methode, um die Zellen wieder einzunorden. So beschreibe ich es in meinen Worten, denn so fühlt es sich an. Die sogenannte „Autophagie“ ist der Prozess der Zellerneuerung, die körpereigene Müllabfuhr wird in Gang gesetzt. Hier die relevanten Fastenvorteile auf einem Blick:
Für mich war Heilfasten unvermeidbar, um die Krankheitsanzeichen zu lindern, weil es irgendwann einfach zu viele wurden. Medikamente halfen kaum oder verschlechterten meine Situation zusätzlich. Allerdings ist Fasten individuell und braucht aus meiner Sicht etwas Übung. Also bitte nie verzweifeln, wenn es nicht gleich glatt läuft. Die Übung macht den Fastenmeister!
Zur Einstimmung möchte ich einige Dokumentationen, Bücher bzw. Hörbücher weiterempfehlen, die mir persönlich sehr geholfen haben. Auf Amazon Prime gibt es (aktuell) eine kurzweilige 45-minütige Doku über Heilfasten, in der auch der deutsche bekannte Fastenarzt der Charité Dr. Michalsen zu Wort kommt „Fasten, die Kraft der Selbstheilung“ (einfach das Wort „Fasten“ in die Suche eintippen). Auch sein Buch "Mit Ernährung heilen" ist ratsam. Im Film werden ein paar Fastenteilnehmerinnen begleitet, die eine Kur absolvieren. Außerdem fand ich das Buch von Susanne Fröhlich „Fröhlich Fasten“ sehr gelungen. Sie schreibt per se witzig, ich mag übrigens auch ihre Buchreihe über Andrea Schnidt, denn ein solcher Familienroman eignet sich hervorragend zur Ablenkung.
Dazu kommen die üblichen Verdächtigen wie „The China Study“ von Dr. T. Colin Campbell. Man kennt auch die verfilmte Dokumentation dieser bekannten Ärzte aus den U.S.A „Forks over Knives“. Während das geschriebene Buch „The China Study“ nur etwas für bekloppte Langzeit-Lesefreunde wie mich ist, profitieren andere vom Hörbuch, gesprochen von Christoph Maria Herbst. Seine Stimme machen das komplexe Thema, die vielen Studieninhalte, sehr viel zugänglicher. Wer dann noch nicht genug hat, könnte sich noch den Bestsellern von Dr. Michael Greger annehmen, die ebenfalls als Hörbuch verfügbar sind. In „How not to die“ oder „How not to diet“ und Neu "How not to age" erfährt man so vieles über Gesundheit und Krankheit, lebensverlängernde Nahrungsmittel, oder das Altern.
Die Ablenkung während der Fastenzeit ist ein wesentlicher Faktor und sollte schon zu Beginn vorgeplant werden. Wer die Möglichkeit hat, soll sich unbedingt ein bis zwei schöne Massagetermine organisieren oder eine Gesichtsbehandlung gönnen. Wer nicht die finanziellen Mittel hat sollte den Partner dazu bewegen oder einen Girlsnachmittag einplanen. Ansonsten ist die tägliche Bewegung unabdingbar während des Heilfastens, natürlich im Rahmen der Kreislaufkapazität. Tägliches Spazieren an der frischen Luft ist ein Muss, gerne auch Walken mit Anhang und zusätzlich normale Kraft- und Stretchübungen auf der Yogamatte daheim. Sofern die Fibrosituation es erlaubt betreibe ich Hula-Hoop und mache das sogar beim Fasten. Unter Umständen wähle ich den leichteren Reifen (anstatt den schweren Hula-Hoop Reifen) oder tanze nur zwei oder drei Lieder, es geht nur um die tägliche Bewegung und Ablenkung. nicht um Höchstleistung. Jeder wie er will und kann! Sport und Heilfasten sind grundsätzlich kein Problem, wenn man auf seinen Körper hört.
Gerade das Buchinger Heilfasten gibt ein gewisses Procedere vor, um die Fastenzeit korrekt zu absolvieren. Die Kalorienzufuhr während des Buchinger Heilfastens sollte 500 kcal pro Tag nicht übersteigen. Man startet mit Entlastungstagen, um den Körper auf das Kommende einzustimmen. Ich esse zwei Tage vor Heilfasten Beginn Reis, viel Gemüse und Samen. Anschließend ist die Darmreinigung mit Glaubersalz (alternativ CitraFleet mit Zitronengeschmack) fest in der Tradition von Buchinger Heilfasten verankert. Sie soll dabei helfen die Symptome der „Ketogrippe“ zu minimieren, was ich persönlich nur bestätigen kann. Außerdem werden weniger Giftstoffe aus dem Darm aufgenommen und das Hungergefühl ist meiner Heilfasten Erfahrung nach nur halb so schlimm wie ohne Darmreinigung. Es gibt Menschen, beispielsweise lehnen viele Amerikaner die Prozedur aus Scham ab, die es einfach nicht durchführen und darauf verzichten. Jeder wie er will! Beim letzten Fasten im September 2022 habe ich es mal „ohne“ Glaubern versucht und nur Kefir und Japanpflaume genutzt. Das hat für mich leider nicht so gut funktioniert. Als Reizdarmpatient empfinde ich die Entleerung sowieso als befreiend und möchte darauf nicht verzichten.
Nach den Entlastungstagen und der Darmreinigung ist man schon mittendrin im Fastenprocedere und je nachdem wie lange man sich vorgenommen hat heißt es nun sich zu motivieren. Der Tag des Glaubersalzes ist bei mir bereits Tag 1 Heilfasten und ich faste stets 10 Tage am Stück. Neulinge fasten normalerweise 5 Tage in Folge bzw. nicht mehr als 7. Ich würde sagen dieser Zeitraum ist sehr übersichtlich und man kann sich als Fasten Anfänger ausreichend gut anspornen es zu überstehen. Wer nun gut vorbereitet ist profitiert am meisten. Massage gebucht? Freundin zum Spaziergang animiert? Partner zum Filmeabend überredet? Ein Herzensprojekt, vielleicht ein kreatives Vorhaben, welches Keto-Fokus benötigt geplant?
Man wundert sich wie oft sich beim Heilfasten alles nur um Nahrungsmittel dreht, obwohl man doch gar nicht isst und es auch nicht plant. Der emotionale Hunger ist der treuste Begleiter während der Fastenkur und gibt Hinweise darauf, wie häufig man zum Essen als Trostmittel greift. Natürlich auch aus purer Langeweile oder weil man es halt kann. Wenn ich eines beim Fasten nicht habe dann echten Hunger, lediglich Emotionen in Richtung Essen. Die Psyche ist dein schlimmster Feind beim Fasten, so viel ist sicher, wobei ich mich noch nie habe verleiten lassen. Trotzdem stelle ich mir besonders im Bett liegend vor, was ich alles kochen werde sobald ich es wieder darf. Was wird wohl mein erstes richtiges Mahl? Nach den Aufbautagen? Wo gehen wir dann mal Essen? Was gibt es Neues auf Instagram in den Foodaccounts oder bei der Freundin? Essen ist ein riesiges Thema beim Fasten, trotz Verzicht.
Sobald Tag 5, 7, 10, 12, oder gar 20 endlich vor der Türe steht ist es so weit. Das Buchinger Heilfasten Fastenbrechen darf so richtig und mit Karacho zelebriert werden. Aber wie? Traditionell natürlich mit einem Apfel (die einen roh, die anderen gedünstet). Manch ein Fastenanhänger behauptet es wäre der weltbeste Apfel und eine neue Geschmackswelt. Ich selbst kann das überhaupt nicht bestätigen, ehrlich gesagt. Bei mir schmeckt alles Gesunde wie immer und ich habe keine Ahnung warum andere so eine Geschmacksexplosion empfinden. Vielleicht, weil sie mehr unter dem Verzicht gelitten haben als ich? Das Essen nach dem Fasten fühlt sich bei mir schnell wieder vertraut an und ist sehr zügig wieder Alltag. Lediglich der Entzug von Industriezucker macht sich bemerkbar, denn sobald ich irgendwo den ersten "gemeinen" Zucker esse, schmeckt dieser fast ungenießbar süß.
Für was man sich beim Fastenbrechen nun auch entscheidet, ich habe zuletzt gedünstete Möhren genossen, es gilt danach die Aufbautage einzuhalten. Es gibt einige Fastenexperten, die sogar die Meinung vertreten man müssen so lange „aufbauen“ wie man gefastet hat. Das sehe ich für mich nicht so streng. Aber es gilt je länger die Fastenzeit andauert, desto länger ziehen sich auch die Aufbautage. Wer also satte 20 Tage Heilfasten betreibt, kommt mit drei Tagen nicht aus. Man sollte kalorientechnisch nicht übertreiben und für die ersten drei Aufbautage im 1000er Durchschnitt bleiben. Kalorien zählen ist nicht mein Ding, damit fange ich mit 40 auch nicht mehr an. Danach esse ich ehrlich gesagt schon wieder automatisch normal. Das geht natürlich ineinander über und lässt sich für mich nicht in Perfektion lösen. Schließlich sind die Bedingungen zuhause auch nicht perfekt. Jedoch muss der Magen-Darm-Trakt unbedingt wieder angeregt werden und seine Tätigkeit aufnehmen und das bitte mit geeigneten Nahrungsmitteln. Würde man sofort vollwertig, fettig und große Portionen essen, dann wären der Dank mind. Übelkeit und Bauchweh oder Schlimmeres. Nach meinem ersten Fastenbrechen habe ich mich von Pasta verleiten lassen und das nicht einmal aus Hunger sondern einfach aus Gewohnheit. Nicht empfehlenswert!
Tipps zum Fastenbrechen/Aufbautage:
Wenn mir etwas langfristig geholfen hat und weiterhin gut tut dann Heilfasten. Ich bin zum Fangirl geworden und würde die asketische Ernährung grundsätzlich als Basis-Therapie betrachten. Diese Lebensform hilft mir mehr als jede Pille, weshalb ich sogar fast alle Medikamente absetzen konnte. Pharmakologische Experimente, aber auch homöopathische Versuche, mache ich nicht mehr mit. Die Rohstoffe für die Hexenküche der Pharmaindustrien verknappen sich seit Jahren und einige Medikamente sind nicht mehr lieferbar. Fasten geht dagegen immer und man ist frei und ungebunden von Rezepten. Während der Fastenzeit ist man mit sich, selbst wenn die Familie um einen ist, allein und im reinen. Man spürt die Entgiftung, die Auswirkungen auf die Zellen und die körperliche, wie seelische Erleichterung. Mach doch mit, wer gerne isst kann auch gerne fasten.
@diepfeifferin bei Instagram (unten geht es weiter mit der Buchinger Klinik Erfahrung)
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Für Fastenfangirls wie mich ist die Buchinger Wilhelmi Fastenklinik ein Traum, der eigentlich nicht wahr werden kann. Aufgrund eines Gewinnspiels wurde er wahr und ich durfte zum 19. Internationalen Fastenkongress nach Überlingen anreisen. Auf dem Weg stieg Mutti aus der Pfalz zu, um mich zu begleiten, sonst hätte ich die aufwendige Anreise sicher nicht geschafft. Zuletzt waren wir mit der Familie vor einigen Jahren in Lindau am Bodensee und somit konnten wir uns noch gut an die mediterrane Umgebung erinnern.
Ein kleiner Stadtbus brachte uns nahe an die Klinik, wo uns das Buchinger Wilhelmi Team herzlich in Empfang genommen hat. Von vorne wirkt das Haus noch fast unscheinbar, während es hinten heraus geradezu explodiert. Aber eins nach dem anderen. Nachdem uns der Rezeptionist mit warmen Handtüchern erfrischte und wir mit einem Getränk versorgt wurden, durften wir uns in der Pflegeabteilung einfinden, schließlich war auch 2022 noch Coronavirus angesagt. Somit mussten wir uns einem Abstrich unterziehen und ich hatte nie zuvor solche Angst plötzlich unbemerkt positiv zu sein. Dann hätte ich mich schließlich gleich abriegeln oder in Luft auflösen dürfen. Dem Universum sei Dank waren wir beide negativ und durften uns in den Klinikbereich fortbewegen. Ich möchte allerdings das Buchinger Wilhelmi Pflegeteam nicht unerwähnt lassen, welches uns als „Gewinner“ in Empfang nahm, beglückwünschte und so lieb behandelte. Wir wurden direkt zum Essen (ja bei Buchinger gibt’s auch Nahrung) eingeladen und vorgemerkt. Ein toller Einstand.
Ein Mitarbeiter zeigte uns Haus und Gelände, denn die Buchinger Heilfastenklinik besteht aus mehreren Häusern zur Unterbringung. Im Haupthaus liegen beispielsweise Einzelzimmer, während zum See hin die exklusiven Villen etabliert wurden. Darunter die Villa Belgrano in der wir ein wunderschönes Doppelzimmer mit Terrasse mit Ausblick auf den Bodensee belegten. Meine Mutter wollte unseren Außenbereich am liebsten nie wieder verlassen. Ich dagegen konnte es nicht erwarten die Zimmerausstattung unter die Lupe zu nehmen, denn es handelt sich um eine äußerst luxuriöse Räumlichkeit mit wunderschönem Bad und einer modernen Dusch- Wannenkombination, direkt im Zimmer durch einen dichten Vorhang privatisiert. Der Innendesigner hat sich in der Villa Belgrano bei Buchinger Wilhelmi gut ausgelebt, beispielsweise verschwindet der Flatscreen im Regal und auch die Schränke bieten maximalen Stauraum auch für eine längere Fastenkur. Im Hause Belgrano strahlt alles etwas mehr "Klasse" aus, dazu ist die Größe mit 30 m² sehr generös.
Vor den - nennen wir es „Hotelzimmern“, denn Klinikzimmer trifft es nicht, warten ausreichend Sitzgelegenheiten, Treffpunkte und natürlich Teestationen. Davon gibt es zu jeder Uhrzeit ausreichend Vorrat zur Selbstbedienung, genauso Wasser aus dem Schwarzwald. Die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wird im Buchingers in Überlingen großgeschrieben, was mir als Wasserschluckspecht und Pfefferminzteefreundin sehr entgegenkam.
In unserem Buchinger Wilhelmi Zimmer gab es noch viel mehr als nur das beachtenswerte Interieur zu entdecken. Auf dem Tisch erwarteten uns niedlich angerichtete Teller mit je einem Apfel und Nüssen, des Weiteren hübsche florale Täschchen mit Hygieneartikeln und Coronaselbsttests. Außerdem lagen Wellnessbags mit Buchingeraufdruck bereit, die mit Schlappen und Bademantel auf ihren Einsatz warteten. Im Bad reihten sich die besonderen Beautyhelfer aneinander. Hochwertiges Shampoo und Duschgel standen zur Verfügung und selbst die Mini-Seifen waren entzückend. Das Housekeeping hat sich nicht nur Mühe gegeben, sondern jedes Detail mühevoll und detailverliebt berücksichtigt. Dankeschön auch an diese fleißige Abteilung.
Wenn man - so ziemlich genau - noch sechzehn Stunden bis zu Beginn der Fastenvorträge im Luxus übrighat, muss man diese gut ausnutzen. Ab in die Wellnesskluft und in Richtung Pool. Wasser und ich, wir sind eins. Auf den Übersichtsbildern kann man den Schwimmbadbereich erahnen. Es handelt sich um einen Außenpool und es gab für mich nichts Schöneres als auch am nächsten Morgen den Hausmeister wegzuschupsen um bereits um 7 Uhr mit Karacho reinzuhüpfen. Nein, natürlich habe ich mich elegant hineingleiten lassen, der Umgebung entsprechend.
Nun gilt es die Abteilung für Nahrungsaufnahme besonders kritisch zu bewerten. Schließlich reden wir hier über eine exquisite Fastenklinik. Auf manchen Bildern erkennt ihr echtes Essen, denn wir bekamen so etwas wie leichte Vollkost serviert. Abends ein leckerer Glasnudelsalat, seither esse ich überhaupt erst Glasnudeln und morgens ein frisches Bio-Brötchen aus Dinkel, dazu ein herrlicher Obstsalat, Quark, hervorragender Honig und Butter. Für Kaffeefreunde wird ein hochwertiger, koffeinfreier Malzkaffee angeboten. Wer zum Heilfasten im Buchingers antritt muss natürlich nicht in diesen Essräumlichkeiten Brühe schlürfen. Für diese Gäste gibt es einen eigenen großzügigen Raum, mit breiten Fensterflächen in Richtung See, aus dem man stets nur angenehme Pianomusik hört. Dort wird wohl in Ruhe geschlürft, der Saft zelebriert oder sich ausgetauscht.
Was ich zum Buchinger Wilhelmi Programm schreiben? Es ist vielfältig und mir persönlich würde es niemals langweilig werden, selbst, wenn ich 21 Tage fasten würde. Auf dem Zimmer liegen Pläne über das Freizeitangebot aus und jeder kann mitmachen was er sich zutraut und die Lust verspürt. Bootsausflüge liegen nahe, genauso wie Yogastunden im riesigen Yogaraum mit Weitblick über den Bodensee. Ich habe ein Video in dem Raum gedreht, so schön empfand ich es. Auch das Fitnessstudio nebenan ist mit großen Fenstern hin zum See ausgestattet, wodurch der Stepper etwas mehr Freude bringt. Ein Stück weiter, rechts wie links, warten eindrucksvolle Terrassen, mit überragendem Weitblick und sehr bequemen und modernen Sitzmöbeln.
Ich kann das Ambiente der berühmten Kurklinik nur weiterempfehlen. Wenn man außerhäusig fasten möchte, scheint sich diese Umgebung sehr gut zu eignen, zumal alle Mitarbeiter der Buchinger Klinik sehr aufmerksam sind. Das fängt bei der Rezeption an, über die Pflege, hin zum Housekeeping, zum Service, zum Gärtner, Yogalehrer bis zum Haustechniker.
Im Anschluss durften wir im Salem Kolleg am 19. Internationalen Fastenkongress teilnehmen, wo ein Experte nach dem anderen Neues zum Thema berichtete und natürlich auch Françoise Wilhelmi de Toledo (MD, PhD/Head of the Scientific Department of the Buchinger Wilhelmi Clinics, Überlingen) durch das Event führte. Die Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik Franziska Grundler (MSc) berichtete über “Benefits of Buchinger Wilhelmi Long-term Fasting”. Der griechische Prof. Demetrios Kouretas (Department of Biochemistry-Biotechnology, School of Health Science, University of Thessaly, Larissa) erzählte zu “The Benefits of Fasting on Oxidative Stress”. Der Italiener Prof. Massimiliano Ruscica (Department of Pharmacological and Biomolecular Sciences, Università Degli Studi di Milano, Milan, Italy) referierte zu “Changes in Lipid Metabolism During Long-term Fasting”, sowie noch einige mehr.
Um die Mittagszeit wurden wir zudem noch von Chefkoch Phillipp Troppenhagen und Team verpflegt, das i-Tüpfelchen der Veranstaltung, die durch die stetige Übersetzung doch etwas anstrengend war. Gerade, wenn man bei Schmerzkrankheit öfter die Position wechseln muss und nicht so lange am Stück aufmerksam bleiben kann. Es war insgesamt wahnsinnig viel in kurzer Zeit, jedoch möchte ich das gesamte Ergebnis nicht missen und bin sehr dankbar für die Schnuppernacht bei Buchinger Wilhelmi in Überlingen, sowie für den wichtigen Input beim Fastenkongress.