*werbungmarkennennung
Corona sei Dank sind Spätfolgen nach akuter Virusinfektion – endlich – stärker in den Fokus gerückt und finden die notwendige Beachtung. Dieses Problem verfolgt mich, seit ich im Jahr 2012 vom Epstein-Barr-Virus als Wirtin benutzt wurde. Lange wollte ich es nicht wahrhaben, aber heutzutage sehe ich die Dinge klarer. Ich versuchte nach dem akuten Prozess wieder in die Arbeit zu finden und war Vollzeit als Pflegefachkraft & QMB unterwegs.
Aufgrund meiner Berufung habe ich mir – leider – zu früh viel zu viel zugemutet. Ich muss aber auch sagen: Das Wort „langsam“ und Pflege passen nicht zueinander. Ich habe Hilferufe meines Körpers ignoriert, weil Arbeitsfähigkeit und Geld wichtiger waren. Nun sitze ich mit dem Ergebnis zu und arbeite täglich hart dafür, meine gesundheitliche Situation zu verbessern.
Um diese Optimierung überhaupt durchführen zu können, musste ich meine Berufung 2014 gänzlich an den Nagel hängen. Nach zwölf Jahren Dienst am Patienten in den Bereichen ambulante Kinderintensivpflege, Gerontopsychiatrie, Onkologie und dem üblichen Altenpflege-Wahnsinn reichte es auch, zu viel Leid gesehen und ertragen. Aber: Wenn man als „Schwester“ eines lernt, ist das die Flexibilität im Leben. Bist du eine deutsche Eiche überlebst du nämlich keine Schicht.
Neuer Beruf, neues Glück, neues Leben. Eines war mir klar, für mich kommt nur noch Home-Office in Frage. Andauernde Beschwerden wie Ganzkörperschmerz, Migräne, massive Konzentrationsstörungen (ich dachte sogar ich hätte dementielle Erscheinungen) und vor allem die heftige Erschöpfung verhinderten, dass ich außerhalb meines Wohnraums eine Umschulung hätte durchstehen können.
Als Autorin rund um Gesundheitsthemen lässt es sich aber auch leben, wenn man sich erst einmal eingearbeitet hat. Es dauerte seine Zeit und verlangte mir einige Kraft ab, aber heute funktioniert es für mich einwandfrei. Der Schlüssel zum neuen Glück ist, dass ich meine Arbeitszeiten selbst einteilen kann und nicht jederzeit „intakt und funktionsfähig“ sein muss. My home is my castle – für mich mehr als nur ein Wandspruch.
In diesem wöchentlichen Tagebuch bzw. Rückblick möchte ich
meine eigenen Epstein-Barr-Virus Erfahrungen
und die Beschwerlichkeiten
im Alltag teilen. Es wäre schön, wenn ich den Leser für EBV Spätfolgen sensibilisieren
könnte. Vielleicht ist jemand in deinem Umfeld betroffen? Angehörige,
beispielsweise Partner, haben es im Umgang mit Erkrankten oft nicht leicht und
möchten die Symptomatik gerne besser verstehen.
Chronisch kranke Menschen
hingegen möchte ich ermutigen den Lebenssinn nicht zu übersehen. Das Leben geht
weiter. Auf meiner Seite Hilfsmittel
schreibe ich Erfahrungsberichte zu Alltagshilfen, die mir über den Tag und
notfalls auch die Nacht helfen. Für heute erst einmal herzliche Grüße aus Nordfriesland! @diepfeifferin