*werbungmarkennennung
Der Blog hat geruht, das Leben nicht. Ich lebe noch, nur esse ich aktuell nicht viel, eigentlich fast nicht. Es ist wieder Fastenzeit, wenn auch nach Ostern. Mein dritter Gang ins Nichts, diesmal zumindest nicht allein. Wir fasten gemeinsam in einer Gruppe und werden geführt von Ernährungsmedizin Kiel (siehe Instagram @ernaehrungsmedizin_kiel). Besser geht’s nicht!
Da habe ich mich richtig drauf gefreut, denn es macht auch mal Freude sich mit anderen auszutauschen. Ich denke diesmal hätte ich die Kurve nicht ohne den Gruppenzwang bekommen, schließlich ist das ganze Essen um mich herum zu verführerisch.
Wer meinen Instagram-Account @diepfeifferin verfolgt weiß natürlich schon, dass ich versuche meine gesunde mikrobiomfreundliche Ernährung umzusetzen. Im Herbst möchte ich meine umfangreiche Stuhldiagnostik wiederholen und hoffe sehr auf einige Verbesserungen hinsichtlich meiner Bakterienkulturen. Ich stecke noch inmitten meiner Mikrobiom-Therapie, daher:„im still in process“. Gut Ding will Weile haben. Nächste Woche, sobald das
Heilfasten nach Buchinger Geschichte ist, geht es wieder weiter mit ausgewogener (überwiegend) vegan-vegetarischer Kost.
Ich versuche so gut wie möglich alles unter einen Hut zu bekommen, ehrlich. Aber ein halbwegs gesunder Lifestyle ist schon zeitintensiv, wenn ich das mal so sagen darf. Mein Zeitplan wird in erster Linie von der Einnahme spezieller Nahrungsergänzungsmitteln bestimmt, von einem ungefähren Trinkplan (quasi die Aquarium-App im Hinterkopf), sowie der Nahrungszubereitung von Gemüse. Viel Gemüse. Dank meiner Ernährungsberaterin besinne ich mich wieder mehr auf das Vorkochen, damit ich an Erschöpfungstagen nicht auf die Fast-Food Kompetenz meines Mannes angewiesen bin.
Da erscheint mir das Heilfasten gerade wie Urlaub. Ich habe den Männern im Haushalt gesagt: „Leute, die ersten vier Tage will ich nichts sehen, nichts hören und vor allem nichts von euch riechen. Euer Pulled-Pork Fest und die Bratwurst Party bitte erst ab Tag 5!“. Da unterstützen sie mich auch brav, ich kann mich gar nicht beschweren.
So ohne das Thema Essen bleibt mir wahnsinnig viel Zeit, ich habe sogar meine Kleiderkammer ausgemistet und aufgeräumt. Unfassbar. Ich hasse es, meine Klamotten zu sortieren. Sogar drei Spendentaschen wurden prall gefüllt.
Aber es nützt ja nix, wer fastet, muss sich ablenken. Von den körperlichen Anzeichen wie Schwäche, Wasserbauch, die unsagbare Kälte und vor allem von den seelischen Belastungen. Denn der Geist will „fressen“, den Körper stört es eigentlich weniger (auch wenn er sich anstellt). Ich finde er reagiert mehr auf die Psyche, weil der „Zuckerjunkie“ in uns auf Leckereien ausgerichtet ist. Nicht einmal auf ungesundes wie Gummibärchen, eher auf die komplexen Verführungen wie ein Dinkelvollkornbötchen mit Käse und Salat.
Es sind die verdammten ersten drei bis vier Tage, die alle Teilnehmer der Fastengruppe „überleben“ müssen. Dann funktioniert der Rest meist von selbst, da nach drei Tagen der Zuckerentzug im Grunde durch ist. Aber diese erste Zeit macht etwas mit einem und kann dich so richtig runterziehen. Ob du überlebst, hängt vielleicht am individuellen Umfeld, an der aktuellen Kraftsituation oder den Umständen wie Menstruation, Stress daheim, etc.
Aufgrund meiner chronischen Erkrankung versuchte ich die letzten Jahre immer wieder in die Keto-Phase zu gelangen und bin oft daran gescheitert. Ich wollte an einen früheren Erfolg anknüpfen und dachte, ich käme da schon wieder rein. Hier verhält es sich genauso mit den ersten Tagen des Zuckerentzuges. Man muss es durchhalten, sofern man es unbedingt möchte. Mein Körper kennt das schon mit zwei Tage aushalten und am dritten oder auch vierten Tag „nachgeben“ und wieder Kohlehydrate essen. Daher habe ich mich von diesem Lifestyle (Keto-Wahn) irgendwann verabschiedet und versuche das alles nicht mehr so krass durchzuziehen.
Der Fokus liegt auf meiner Körpermitte, meinem Mikrobiom, gesunden Kohlenhydraten und nur wenig Fleisch & Geflügel. Kein unnötiger Stress mehr, wobei das
Heilfasten nach Buchinger für mich im dritten Durchgang schon eher Routine geworden ist. Es quält mich nicht. Ich sehe aufgrund der Erfahrungswerte (die hat man beim ersten Fasten natürlich noch nicht) schon die Benefits und konnte mich dadurch wirklich darauf freuen.
Die positiven Effekte bisher sind logischerweise ein ungewohnt flacher Bauch, ein entlasteter Magen-Darm-Trakt, die entsprechende Leichtigkeit, eine bisher stabile Psyche und eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit.
Jetzt geht’s noch eine Runde auf die
Stretchmatte und dann ab ins Bett, weit weg von der Küche. Wir lesen uns, liebe Grüße aus Nordfriesland von @diepfeifferin.