*werbungmarkennennung
Ei ist schon wieder Fastenzeit? Bei mir schon. Am Freitag habe ich zuletzt gespeist und ich gönnte mir ein freudiges „normales“ Mahl beim Italiener am Hafen. Wie lange ich aus ernährungstechnischen Gründen schon keine Pizza mehr gegessen habe? Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern. Es war jedenfalls recht schmackhaft und interessanterweise blieben schlimmste Reizdarm-Symptome aus. Hallo Bauch, ich habe Weizen gegessen und du störst dich nicht? Unabhängig davon ging es Samstag los – Tag 1 Heilfasten, Runde 2 im Jahr 2022. Es war gar nicht geplant, ich hatte Lust darauf und mein Bauch war die letzten Wochen sehr gebläht.
Zuletzt habe ich im Mai mit meiner Ernährungsärztin aus Kiel im Kollektiv (via Zoom) gefastet. Sie hat das für bekannte Patienten angeboten, die Teilnahmegebühr war mit 80 Euro übersichtlich und wir hatten auch auf die Ferne Spaß und regen Austausch. Sogar Yogasessions absolvierten wir easypeasy via Laptop – gemeinsam.
Mithilfe einer sehr sauren grünen Spezialpflaume, Gelee aus Algen und natürlich zuvor das obligatorische Glas Bittersalz (ui-pfui) gelang mir der Start in Perfektion und es fehlt mir am Ende von Tag 2 noch an nichts. Ehrlich, ein einziges Glas Glaubersalz und Co ist mein Maximum. Ich ertrage diesen Geschmack nicht mehr. Daher behelfe ich mir heutzutage mit den pflanzlichen Alternativen. Mein Geheimtipp beläuft sich auf viel Ablenkung an den ersten drei Tagen bzw. sobald ich im Leerlauf bin, schlafe ich. Es hilft nur, sich umgehend hinzulegen, das Hörbuch anzuschalten und sich selbst abzuschalten.
Aufgrund meiner chronischen Erkrankungen, der Fibromyalgie nach Epstein-Barr-Infektion, leide ich sowieso unter Eiseskälte mit bedarfsweiser innerer Hitze. Während dem Heilfasten ist Frieren ein großes Thema, aber es nicht bedenklich. Ich renne eben auch im sogenannten Hochsommer mit Pulli und Wollsocken herum, es stört sich ja niemand daran.
Dank meiner letzten Behandlung bei meiner FDM-Therapeutin profitiere ich noch von entspannteren Muskeln. Sämtliche Korrekturen am ganzen Körper scheinen noch nachzuwirken. Das ist gut. Aufgrund Arbeit und Urlaub werde ich erst wieder im September den beschwerlichen Weg nach Bad Segeberg auf mich nehmen können. Übrigens habe ich das Thema Heilstollen zwar zur Ruhe gelegt, aber nicht vergessen. Da die Reise nach Garstein/Österreich aktuell zu anstrengend wäre, würde ich eine andere Destination vorziehen. In Bad Kreuznach , nahe meiner Heimat, soll es einen leicht zugänglichen Stollen geben. Hier erhält man ebenso Radontherapie und muss nicht mit einer Bahn einfahren. Das ist gut für alle, die unter Platzangst leiden. Das würde ich eventuell 2023 anpeilen, falls mein Schmerzarzt und die Krankenkasse die Prozedur wirklich unterstützen. Selbst werde ich das nicht auch noch zahlen wollen, bald steht wieder Migräne-Botox an.
Ich profitiere dieses Fasten von einem Plan, der passend am Kühlschrank hängt. Hier sind einfach die Daten fixiert, damit ich visuell jeden Tag daran erinnert werde. Am Ende eines Tages markiere ich diesen und verstärke das Erfolgserlebnis. Dazu zeichne ich einen kleinen Wassertropfen, der für meine 10 geschafften Bahnen im Schwimmbad steht. Diese absolviere ich jeden Abend, egal bei welchem Wetter. Ziel ist es, ein Gefühl der Freude zu erwecken, wie es vor vielen Jahren mal da war. Entsprechend der Vorgabe der Ansätze aus der Verhaltenstherapie: „Mache etwas oft und egal wie sinnlos es dir erscheint, damit konditionierst du dein Gehirn das Ganze irgendwann, als positiv einzustufen.“ In Nordfriesland sagt man halt - Kinners, es nützt ja nix - und man darf mir glauben, ich musste mich für diese Maßnahme auch zwingen. Dieser erzwungene Terminkram geht mir sonst auch tüchtig auf die Nerven.
Da ich nun seit 12. Juli täglich ins Schwimmbad radle, hat sich eine gewisse Gewohnheit eingeschlichen und die Tätigkeit gehört schon fest zum Ablauf. Es ist zwischen terminmäßig und gewohnheitstechnisch angesiedelt, würde ich sagen. Zumindest ist die körperliche Aktivität gegeben und Freude kommt allerdings noch nicht „richtig“ auf. Neutral ist es aber auch nicht mehr, es hebt die Laune leicht an. So würde ich es beschreiben. Ich tauche auch die halben Bahnen, weil ich das als Kind geliebt habe, und das macht etwas mit mir. Somit geht das Experiment weiter.
Gute Nacht wünscht @diepfeifferin