*werbungmarkennennung
Während in Nordfriesland gefühlt 13 Grad den Herbst einläuten, darf ich in der pfälzischen Heimat Anfang Oktober bei 26 Grad tippen. Es hat schon Vorteile zwischen zwei Welten zu leben, manchmal gefällt mir die eine, manchmal die andere besser. Wer auf beständiges Wetter besteht sollte den hohen Norden, speziell das NF-Wetterloch, nicht anpeilen. Menschen, die mit Kopfschmerzen und gar von Migräne belastet sind, haben aber auch im Süden nichts zu lachen. Die Hitze und die Gefäßerweiterung kann für abnormale Schmerzschübe sorgen. Bei mir gerne aus dem Nacken herausschleichend, weshalb ich das Botox zukünftig noch in diesen Bereich injizieren möchte. Nie wieder möchte ich in der Migränestatus Dauerschleife enden. Migräneanfälle sind einfach nur schrecklich und nicht zu akzeptieren.
Zwar gibt es in Süddeutschland keine Nordsee, durchaus ein Manko, jedoch sehr viel mehr „Dolce Vida“. Zahlreiche Städtchen und Orte, nahe Frankreich, laden zur Geselligkeit ein und ein Pfälzer braucht ca. 15 Sekunden, um sich in den Armen zu liegen (mit Woischorle 10 Sekunden). Man sagte in der Coronazeit nicht umsonst im Norden wäre mit 1,5 Meter Abstand alles wie immer. Ähem. Kam nicht von mir aber stimmt schon oft. Es beschäftigt mich jedem Geburtstag mehr wo ich mehr Lebensqualität finden kann und eine endgültige Meinung darüber ist noch immer nicht getroffen. Alle Himmelsrichtungen hegen Vorzüge und haben Nachteile. In einem Quartal dachte ich: „Wenn ich hier oder da wäre, könne alles besser sein“. Im nächsten umgekehrt. Und wenn die Sonne von rechts den Jupiter schubst, denke ich, ich müsse in Frankreich leben oder hätte es doch sehr viel angenehmer überhaupt im Wald zu wohnen und nicht an diesen beschissenen nordfriesischen Feldern. Ich hasse Felder, alle.
Egal wie ich es drehe, je besser es mir innerlich geht, desto besser geht es mir da, wo ich gerade bin oder sein muss. Es gibt demnach keine Abkürzung für das schönere Leben. Du musst es dir jeden Tag im Hier und Jetzt gestalten, mit dem gleichen Partner, mit dem gleichen Anhang, mit demselben Haus und der dazugehörenden Umgebung. Übereilte Kurzschlussreaktionen, oder überromantisierte Vorstellungen bsp. bald ein Kind dann wird alles toll, oder das Zweite dann wird es wieder besser, der achte Hund, der elfte Nacktmull zur Kompensation oder ab nach Dubai bringt auch selten was. Zumindest sehe ich in meiner Umgebung überwiegend keine Besserung durch solche Maßnahmen. Veränderung kommt zuerst von innen heraus!
Ich lebe weiterhin zwischen allen Welten und im Grunde ist es die Abwechslung die das Ganze interessant macht. Was kommt das kommt und das Gute was schon da ist wird wieder gesehen. Es kann aber auch erst gesehen werden, wenn ernsthaft akute Phasen überwunden sind. Somit bleibt es zeitweise ein kleiner Teufelskreis aus schwerer Angst, Paranoia, Hypochondrie, Depression, Fehlannahmen, Fehlinformationen, manchmal auch „Fehldiagnosen“ oder schlicht Unklarheit wegen fehlender Diagnosen. Chronisch krank zu sein, mit vielen Baustellen, ist wirklich kein Pappenstiehl und sehr fordernd. Selbst gehe ich erst in die richtige Richtung der Genesung, seit ich mich auf meine Mikrobiomtherapie eingelassen habe und diese Behandlungen zulasse. Dazu gehören auch Magen- und Darmspiegelung, was ich selbst zu lange hab anstehen lassen.
Auf dem Bilderblog @fibromyalgieinworten auf Instagram habe ich kürzlich geschrieben „Manche spüren nicht einmal wenn sie bereits brennen“. Aber so ging es vielen irgendwann einmal. Man hat sich gnadenlos übernommen, weil man seine Kraft als selbstverständlich angesehen hat. Wenn sie mal schwindet, weiß man sie wieder zu schätzen. Sofern man überlebt hat. Wer sich bei bekannten kardiovaskulären Problemen wie Diabetes, Bluthochdruck usw. übernimmt spielt natürlich mit schlechteren Karten. Gott sei Dank neige ich dazu nicht, wie meine Mikrobiomanalyse mir schon eher verriet.
In jedem Fall heißt es „Pacing“: zu Deutsch „Tempo“ und meint bei chronischer Krankheit die restlichen Energieressourcen einzuteilen und Überbelastung strikt zu meiden. Dadurch sollen die „Zusammenbrüche“ oder „Crashs“ dauerhaft reduziert werden. In meinem Fall ist Pacing ein lebenslanger Prozess und die Einteilung wird niemals enden, d.h. die volle Belastbarkeit wird wohl nie wieder da sein. Das ist in Ordnung. Ich „pace“ vor mich hin, spüre eine Überbelastung, dann rudere ich mal wieder zurück. Auch eine Dauerschleife. Die nennt sich „Leben“.
Mein Bekannter Max hat es mir gerade wieder dargelegt und das Olympia-Prinzip verdeutlicht. Ausdauer, Kraft und Regeneration spielen insgesamt eine große Rolle. Je mehr du leisten willst, desto wichtiger sind die Phasen der Erholung und der Kraftsammlung. Nicht mehr, mehr, mehr und mehr bis zum Umfallen. Machen wir es wie die Leistungssportler und lassen wir auch unsere Kraft nachwachsen.
Zuletzt noch die gute Nachricht zum geplanten Krankenhausaufenthalt zum Jahresende. Die neurologische Klinik im Schwarzwald nimmt mich auf im Zusammenhang mit der Migräne Diagnose. Da ich gerade für die Neuroproblematiken noch nie stationär bei Spezialisten war, schaue ich zuversichtlich auf ein paar Wochen voller Achtsamkeit, Austausch mit Patienten, Ruhe, Input zur weiteren Migräneprophylaxe und Physio. Das Datum steht nun sicher und ich kann mich gedanklich darauf einstimmen! @diepfeifferin