*werbungmarkennennung
Die Ostergeschenke für das „große“ Kind liegen auf dem Sofa bereit und ich bin an diesem Ostersonntag sowieso mit Arbeit überhäuft. Das Arbeiten an Sonn- und Feiertagen liegt mir pflegebedingt im Blut und ich kann es überhaupt nicht ablegen. Möchte ich auch nicht. Schon mit 20 Jahren fand ich es "ganz gut" an den Wochenenden und Festtagen auf Station zu sein. Weniger Vorgesetzte, weniger Stress. Das Gehirn behält die Verknüpfung. Und mal ehrlich, im Fernsehen kommt eh nichts, die Geschäfte sind geschlossen und wie lange soll ich spazieren gehen?
Heutzutage ist es herzlich egal, da ich meine verbliebene Arbeitszeit als Schreiberling frei einteile und gemäß meiner Belastungsfähigkeit verteile. Es könnte nicht besser sein, zumal die Kräfte sich dank der vielen Fastentage sammeln. Wir haben den 9. April 2023 und ich konnte bereits (insgesamt) 35 Tage fasten.
Aktuell breche ich am 8. Tag, weil es mir gerade in den Kram passt. Ich habe einfach keine Lust mehr, von jetzt auf gleich. Ich dachte eher so in Richtung 10 Fastentage, wobei ich auf meinen Körper höre und spüre das es jetzt ausreicht. Vielleicht habe ich auch einfach Lust auf einen Drink und ein Stück Schinken. Das nächste Langzeitfasten mit mind. 20 Tagen ist für Juli terminiert, allerdings weiß man bei mir ja nie. Aufgrund des Sommerurlaubes muss das sehr lange Fastenprojekt gut geplant sein, sonst passt der Kostaufbau nicht mehr in die Zeit. Kurzes 8-tägiges Entlastungsfasten jedoch lässt sich sehr gut spontan erledigen und in den Alltag einfügen.
Dummerweise konnte ich dieses Mal nur mühsam und wenig Bewegung einbinden, was eigentlich nicht so gut ist. Seit der Coronainfektionen stecke ich muskulär fest und überlege sogar schon mich ins dämliche Studio zu schleppen. Ich hasse Fitnessstudios. Dort sind Menschen. Mal abgesehen von den unnötigen Kosten. Schließlich habe ich auch alles hier zur Verfügung. Keine großen Geräte, aber sonst alles, was man eigentlich für die körperliche Ertüchtigung braucht. Der Körper streikt, ich weiß nicht, wie sich das bessern soll. Das geht über den „Schweinehund“ hinaus. Selbst der sagt „ja“ und die Muskeln sagen “nö, muss nicht“.
Spazieren geht wohl schon wieder etwas besser als im Januar oder Februar. Ich habe jedoch leider erst einmal!! gehullert und meinen Körper damit eher verschreckt. Man kann halt nie alles haben, zumindest der Geist ist wieder frei und kann tun was ihm beliebt. Die Energie fließt in den Stift, mehr kann ich nicht erwarten. Der Gehirnnebel hat sich verzogen. Wie früher wird es nicht mehr, das gilt es zu akzeptieren. Es war auch schon schlechter. Wer durch das chronische Fatigue Syndrom seine Zeit mal überwiegend im Bett verbringen musste, weiß in der Regel alles andere als „gut“ zu schätzen. Beschweren bringt mir ja auch nichts.
Die Transformation soll auf das Jahr 2023 bezogen sein und auf Veränderung im besten Sinne hindeuten. Weniger Bezug zur Krankheit und mehr Input zu den schönen Sachen. Nägel machen, Klamotten, Schuhe, Blümchen, Garten, Hund knutschen, Mann knutschen usw. Ich finde mein Leben war viel zu sachlich. Der Pflegeberuf ist sehr nüchtern und mit natürlicher Negativität wie Gebrechlichkeit und Sterben behaftet. Wenn man das mit 19 Jahren beginnt, ist das nicht unbedingt für pure Freude zuträglich. Sterbebegleitung und Totenversorgung geben langfristig den Rest an Lebensneutralität hinzu. Das Schreiben von Ratgebern ist ebenfalls recht trocken und färbt das Leben auch nicht bunt. Jedoch habe ich von Beginn an tolle Auftraggeber und darf mich - leider - auch hier nicht beschweren. Meine Arbeit an einem Psychothriller ist auch etwas belastend und nervt, was mir mein Schmerzarzt schon vorhergesagt hat.
Seltsamerweise brachte mich diese Woche ausgerechnet meine Allgemeinmedizinerin vor Ort auf eine Idee. Gerade von ihr hätte ich Ideen und Anstösse wirklich nicht erwartet. Verstehe mich niemand falsch. Diese Frau ist wunderbar, sehr kompetent in Notfallmedizin, höchst geduldig mit schwierigen Patienten, aber nicht offen für andere Therapien außerhalb der Regel. Da fällt vegetarisch/vegan eigentlich schon raus. Geschweige alle die Ansätze, die ich verfolge, obwohl ich im Grunde nur am Darm und somit am Nervensystem ansetze. Ziemlich logisch. Egal. Auch das Heilfasten, den wahren Umfang kennt sie nicht, toleriert es sicher nur, weil ich tatsächlich sichtbar Linderung erreiche.
Da ich ihr aus vielen Gründen aber dennoch zu 100 % vertraue und sie sehr schätze habe ich mir eines zu Herzen genommen. Vertraue dir wieder selbst und übertreib es auch nicht zu sehr. Somit fällt das Biohacking in München dieses Jahr raus, habe ich beschlossen. Wozu auch, ich hacke mich selbst genug. Der Darm ist und bleibt der Schlüssel, wenn sich andere Ärzte & Therapeuten auch auf andere Dinge fokussieren. Dieser Arztbesuch war ungeahnt hilfreich, obwohl wie immer nichts weiter geschah. @diepfeifferin