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Epstein-Barr-Virus Tagebuch / Quacksalber & Vitamin D

sabrina marten • 23. Oktober 2022

Nach Epstein-Barr-Virus Tagebuch /

Quacksalber & Vitamin D

*werbungmarkennennung


Es ist warm in Nordfriesland und das Mitte Oktober, ich glaube, der angedrohte Klimawandel ist endlich da. Gut für meinen Vitamin-D-Haushalt, schlecht für die Umwelt. Energetisch bin ich weiterhin auf einem angenehmen Level, ab und an schwankt die Kraft, aber insgesamt ist mein Zustand erträglicher und bietet Raum für andere Dinge als „Krankheit“. Wenn man bedenkt, dass ich vor einigen Jahren noch eher in der Situation von Pflegestufe 2 war und mich zwischen Zähne putzen und Duschen entscheiden musste…heutzutage schaffe ich beides!

 

Lebensqualität nach Epstein-Barr-Virus

 

Nachdem ich 2012 an Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war, häuften sich monatlich die Symptome und verschlimmerten sich schleichend. Meine vielfältigen Krankheitsanzeichen füllen ein ganzes Blatt Papier, wenn ich sehr kleinschreibe. Bis heute blieb beispielsweise das „latente“ Krankheitsgefühl bei. Die Nase läuft, der Husten wird stärker, am nächsten Tag überwiegen Gliederschmerzen oder ein subfebriles Fieber (zwischen 37,5 und 38 Grad). Alles so leicht „unter dem Radar“. Nicht schwerwiegend genug, um es beim Arzt dingfest zu machen, aber doch schlimm genug, um meine Lebensqualität spürbar zu belasten. EBV halt!

 

Epstein-Barr-Virus und CFS

 

Zumindest das Chronische-Fatigue-Syndrom (CFS) hat sich bei mir verbessert und ist demnach keine unheilbare Erkrankung. Während ich vor einigen Jahren nur von der Couch aus Geld verdienen konnte, also halb liegend, kann ich heutzutage schon wieder wie ein normaler Mensch sitzen. Natürlich kommen die Fibroschmerzen dazwischen, weshalb ich öfter die Position wechseln muss oder Übungen zur Entlastung einschiebe.

 

Übrigens wurde CFS bei mir so konkret nie diagnostiziert, obwohl ich so viele Diagnosen gesammelt habe. Wer hätte sich dem auch annehmen sollen? Als ich total „drinne“ steckte, war es mir nicht einmal mehr möglich zum Hausarzt zu gehen und meinen wunderbaren Schmerzdoc hatte ich noch lange nicht. Ich denke ein großes Problem von Fatigue-Betroffenen ist, dass sie irgendwie keine Chance haben. Außer ihr Umfeld ist absolut aufmerksam, anwesend und imstande, das Ausmaß des Problems überhaupt zu erkennen.

 

In der Höchstphase von CFS funktionierte natürlich auch die Arbeit nicht mehr, demnach war die halb liegende Position schon die Verbesserung der Arbeitsunfähigkeit durch CFS nach Epstein-Barr-Virus. So ging es sehr langsam und im Schneckentempo aufwärts. Man muss als Betroffener (und als Angehöriger) viel Geduld aufbringen, um die Erkrankung durchzustehen. Ob sie irgendwann komplett abheilen kann, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Sie ist auf jeden Fall verbesserbar und braucht nur wahnsinnig viel Zeit. Wie viele Jahre genau, bestimmt jeder Körper selbst.

 

EBV und Alternativmedizin?

 

Wie soll ich es ausdrücken, mich nerven die teuren Alternativen zur Schulmedizin. Ich habe mich gerade mit meiner Freundin dazu ausgetauscht und es ist unseren Portemonnaies auf Dauer nicht zuträglich, dass wir überhaupt in die Alternativ-Ecke zur Behandlung nach Epstein-Barr-Virus gedrängt werden. Einerseits haben wir bereits viele Kosten jeden Monat für die wichtigsten Nahrungsergänzungsmittel und IGeL-Leistungen der Schulmedizin. Was sollen wir im Hinblick auf die weiter steigende Inflation noch investieren? Therapien bei alternativen Adressen, Heilpraktikern und Co, sind per se teuer.

 

Vom Preis abgesehen ist mir die Abdrängung in die alternative und esoterische Schiene unangenehm, sie gehen oft ineinander über. Wenn mir etwas fehlt (gesundheitlich) möchte ich zu MedizinerInnen. Diese dürfen dann sehr gerne orthomolekular interessiert sein und auch sämtliche Zusatzausbildungen der Naturheilkunst mitbringen. Ich schätze beispielsweise die ayurvedische Heilkunst, alles wunderbar. Je mehr Wissen, desto besser.

 

Allerdings ist mir das sogenannte „alternative Wissen“ ohne Quellenangabe zu seltsam und driftet mir zu sehr in gefährliche Ecken ab. Das wurde schon vielen Menschen, Krebspatienten beispielsweise, zum Verhängnis. Einige wendeten sich der Germanischen Heilkunde von Ryke Geerd Hamer zu. Einem fehlgeleiteten Arzt aus Deutschland stammend (oje), dem 1986 seine Approbation entzogen wurde. Das hielt ihn aber nicht ab, seine Kunde später auch in Österreich zu verbreiten. Seine frei erfundene Behandlungsmethode war mit erheblichen Gefahren verbunden und über 80 Todesfälle seiner Patienten wurde seitens der Behörden untersucht. Onkologie im traditionellen Sinn hat ihn scheinbar nicht so sehr angesprochen, denn er hat seinen Patienten davon abgeraten. Obwohl er 1979 selbst an Hodenkrebs litt und dieser erfolgreich operiert wurde (Quelle: Wikipedia). Wie sagt man in Österreich doch gleich: „Ah geh scheiiissen.“ Noch heute wird diese Germanische Heilkunst in Österreich propagiert und angeboten und das Vermächtnis von Hamer gefeiert, bis einem schlecht wird. Das empfinde ich persönlich als etwas beängstigend. Ich frage mal bei Jan Böhmermann an, was er davon hält.

 

Vom Arnika D6 Globuli, über Edelsteine, über "Viren Besprechenung", über den Guru, bis zur Verschwörungstheorie scheinen die Wege manchmal nicht weit zu sein. Wer zu den alternativen Methoden tendiert, sich dafür sensibel zeigt, ist in meiner Vorstellung irgendwann eher bereit für die weiterführenden alternativen Ideen. Was allerdings nicht heißen soll, dass jeder der gerade Globuli Streukügelchen schluckt, bereits an Verschwörungstheorien glaubt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man an irgendeinem Punkt vom Arzt enttäuscht ist und man nicht weiterweiß. Leider machen sich das wiederum andere zunutze. Ich liebe schöne Edelsteine, aber böse Menschen nutzen sie als Waffe! @diepfeifferin

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