*werbungmarkennennung
Ein Schauer überkommt mich beim Schreiben dieser Zeile, nur nicht vor Freude. Es mag eher eine Phase von Schüttelfrost werden, da ich schon wieder Virenbesuch empfangen durfte. Eigentlich mag ich keine Besucher, schon gar keine unangekündigten, die einfach spontan vorbeischauen. Mann kennt es, die Haare nicht gekämmt, geradeso Zähne geputzt, Küche sieht aus wie Sau. Naja.
Jetzt sind sie wieder da. Bazillus Arschikus oder Virus Coroninerv. Ich habe nicht einmal Tests im Heimaturlaub dabei, aber wen interessiert es auch noch? Höchstwahrscheinlich stecke ich sowieso gerade alle im Haus lebenden Bewohner an, das lässt sich schwer verhindern. Der Kopf tut weh, das Gesicht und die Ohren schmerzen, der ganze Körper schließt sich dem an. Etwas Fieber, Schnupfen und ordentlich Husten für die bessere Haltungsnote. Schönes Weihnachtsgeschenk.
Präsente hatte ich seit Oktober schon genügend, schließlich kämpfe ich seit der erste Coronainfektion im Oktober bereits mit „Long Covid“ in Form von asthmatischen Problemen. Ich leide furchtbar darunter. Mein Cortisonspray ist mein neuer bester Freund, einer den man nie wollte. Dabei ist dies das erste Weihnachtsfest bei meiner Familie. Die letzten 13 Jahre waren wir immer im Norden bei der anderen Family und zu Silvester in meiner Heimat.
Die ersten Tage waren trotz der Long Covid Bronchialbeschwerden wirklich sehr schön. Weihnachtsmärkte, mit Schwesterherz shoppen, zu teure Parfums austesten, denn ich bin leidenschaftliche Parfumsammlerin. Leckeres Soulfood bei Mutti, beispielsweise Kartoffelknödel, was will man mehr?
Wenn einem allerdings die Luft zum Atmen knapp wird und die Atemwege dauerhaft gereizt sind, ist es umso schwerer positiv zu bleiben. Ich überlege schon in welche Klinik ich soll, denn ich benötige dringend Unterstützung bei meiner Genesung. Klinikaufenthalte sind allerdings auch kein „Zuckerbrot“, sehr anstrengend für die Fatiguefraktion und schlecht planbar. Momentan brauche ich allerdings, wenn ich ehrlich bin, sehr viel Support. Beispielweise bei der großen Körperpflege. Durch die ganzen Infekte der letzten Zeit habe ich Ausfallerscheinungen und falle öfter beim Gehen unvermittelt auf die Seite. Die Ausfälle hatte ich zuletzt verstärkt als ich noch mit vielen andauernden Migräneanfällen zu kämpfen hatte. Die sind nun weitgehend – dank Botox und Topiramat – unter Kontrolle.
Außerdem kann ich meine fünfzig Tabletten und Kapseln nicht ohne Hilfe schlucken. Ich neige dazu zu ersticken. Allein gestern hatte ich drei Anfälle, die mich kurz vor die Ohnmacht katapultieren.
Selbstverständlich versuche ich die Fahne noch hochzuhalten, was bleibt einem auch sonst? Allerdings hilft mir der wöchentliche Arztbesuch zum Lunge abhören und die Informationen „es dauert“ oder "kann Asthma bleiben" auch nicht weiter. Gefühlt bin ich gerade bei Pflegegrad 2. Mein Plan war eigentlich baldige Besserung des Allgemeinzustandes und nicht Verschlechterung durch mehrfache Coronainfektionen und die Spätfolgen + Infekte + Infekte.
Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Habe Körper abzugeben. :( @diepfeifferin