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Epstein-Barr-Virus Tagebuch / Über Fibro Strapazen, Sylt & Entspannung

sabrina marten • 23. Oktober 2021

Nach Epstein-Barr-Virus Tagebucheintrag /
über Fibro Strapazen, Sylt & Entspannung

*werbungmarkennennung


Wie meine Instagram Verfolger lesen konnten war ich kürzlich auf Wellnessreise und konnte auf meiner Lieblingsinsel Sylt etwas durchatmen. Die befindetsich bei mir fast um die Ecke, wenn man vom Hindenburgdamm, der uns trennt, mal absieht. Daher bin ich mal wieder spät dran, mit meinem Tagebucheintrag, aber Selbstpflege geht bekanntlich vor. 


Ich brauche immer mal wieder, mehrfach im Jahr, Strand, Nordsee-Luft und Meer. Egal ob an der dänischen Nordseeküste oder auf Sylt. Da bin ich natürlich flexibel. Hauptsache Nordsee und Naturgewalten, net wohr Kinners?


Gebucht hatte ich eine kleine, feine Unterkunft auf Westerland, mal ganz unspektakulär, nur für mich allein. Ohne männliches Anhängsel. Weder in menschlicher, noch in Fellform. Ich liebe ja beide, aber dieser Tage konnten mich auch alle mal gernhaben. Der eine eher als der andere, ihr versteht schon.


Egal. Manchmal muss Frau halt mal die Eierstöcke klingen lassen und Tacheles reden, wenn auch vom Gegenüber unerwünscht. Nun ja, vier Nächte sind wirklich nicht die Welt und gingen eh schneller rum als man hier zu Lande "Gosch" rufen kann.


Anekdote: Ich nach der Ayurveda-Behandlung im A-Rosa auf List zu Gosch meine Lieblingskrebse essen, bis der Bus mich abholen kam. Gosch saß da wie ein Ausstellungselement. Ich hin: Mensch, wir haben zuletzt 2009 einen zusammen getrunken. Dachte du kämst gar nicht mehr persönlich hierher (er ist ja schon über 80). Er: Ja min Deern da warst du ja noch n Kind, oder hast du dich gut gehalten. 😊 Immer noch nett oder ein altes Schlitzohr!


Jedenfalls hatte ich tägliche Wellness-Anwendungen unterschiedlicher Art gebucht und hatte es diesbezüglich wirklich - in der Therorie - nicht schlecht. Die ersten Treatments bei einem Beauty-Salon auf Westerland waren bei einer sehr netten jungen Kosmetikerin, also eher seicht, weich, feminin und sehr angenehm. Mal richtig zum runterkommen. Dazu habe ich mal was Neues ausgetestet: Brow Lifting. Auch interessant. Was es alles gibt.


Dazwischen habe ich viele Spaziergänge unternommen und musste zwischen meiner Unterkunft und der Stadt sowieso viel hin und her laufen. Ich habe bis auf die Tour nach List auf Bus und Taxi verzichtet, um mich etwas in Bewegung zu halten und war natürlich auch am Strand on tour. Mein Schrittzähler wäre gut dabei gewesen, hätte ich diesen in Betrieb gehabt. Aber auf Tracking, Kalorienzählen, oder andere Mätzchen hatte ich keine Lust.


Aufgrund der Nebensaison waren die Strände angenehm leer und die Menschen hielten sich vermehrt in der Friedrichstraße auf, wo sonst. Leysiffer, Gosch & Co waren im Dauerbetrieb und die Schlangen lang. Ich werde nie verstehen, warum die Touristen sich hier im Norden, bei herbem Wind und Wetter an der Eisdiele tummeln. In der Sansibar treten sie sich ja sowieso mit Vorliebe tot. Why? Mangelhafter Service, bei harter Bestuhlung. Das schönste daran ist der Rantumer Strand. Immer wieder einen ausgiebigen Spaziergang wert und dort findet man auch die schönsten Muscheln! Die verschiedenen Insel-Corona-Testcenter haben übrigens auch noch immer guten Zulauf und kosten auch „nur“ noch 13 Euro. Wann hört das endlich auf?


Nach meiner damaligen Epstein-Barr-Virusinfektion haben sich – wie ihr wisst – bei mir einige EBV Spätfolgen entwickelt. Dazu gehören beispielsweise chronische Schmerzen nach Pfeifferschem Drüsenfieber, die Fibromyalgie nach Epstein-Barr-Infektion. Die Fasermuskelschmerzen zeigen sich in den kalten Monaten besonders deutlich, finde ich. Da wird das muskuläre Korsett sehr eng geschnürt und es bewegt sich alles andere als leichtgängig.


Nun war ich an meinem letzten Tag zum Ayurveda-Treatment. Das Highlight meiner selbst kreierten Kurz-Reha. Ganze 75 Minuten (für lediglich 155 Euro) bei einem sehr kompetenten Therapeuten aus Indien, der zuvor die wichtigsten Schmerzzonen mit mir – grob – abklärte. Die Fachlichkeit zeigte sich vor allem im non-verbalen Prozess der Massage-Einheit selbst und war Spitzenklasse, wenn auch ultra-schmerzhaft zugleich. 


Problem: Ich war körperlich so weit runtergerockt, dass ich die ersten 40 Minuten am liebsten öfter von der Liege gerollt wäre, so James Bond mäßig. Während er die Muskeln nachzeichnete, lief in meinem Kopf die bekannte Schmerzdarstellung ab. Sprich, die roten Linien, die man selbst skizziert, wenn man für seinen Schmerzarzt die Diagnosefindung herleitet bzw. den Ist-Zustand aufzeigt.


Rot. Rot. Rot. Ich bin fast ausgeflippt.


Meine liebe Fibro-Freundin schrieb, das würde ich nie aushalten, ich wäre ausgetillt. Ich dachte mir, ja, das war ein krasses Erlebnis, verstörend und am Ende aber doch gut. Und das, obwohl ich zuvor schon Stunden im Day-Spa verbrachte und sogar kurz in der osmanischen 45 Grad Sauna vorschwitzte, damit meine Muskeln etwas vorgewärmt sind. Dieses keine Luft kriegen ist ja nicht meins, aber was macht man nicht alles.


Schultern, Arme ganz ganz übel ich hab innerlich geschrien (Trizeps, Bizeps, Oberarmspeichenmuskel und was da so angewachsen ist), schlimmer als ich je gedacht habe sind die Unter- und Oberschenkel, jetzt erinnere ich mich auch wieder, warum ich mit dem Faszientraining aufgehört habe, es war zu schmerzhaft. Unterer Rücken ist bei mir bekanntlich schlimm, das spüre ich eh jeden Tag. Es dauert bis ich mich voll aufrichten kann nach längerem Sitzen. Ich gehe dann noch ein paar Minuten gebückt. Wie eine 80-jährige Frau. Ich arbeite halt viel am Schreibtisch und die Dynamik hält sich in Grenzen. Jetzt nervt mich bidde keiner mit Ergonomie am Arbeitsplatz. Ich bin sehr vergesslich. :-) 


Was soll ich weiter lamentieren, bringt auch nichts. Die seichtere Kopfmassage hat den Abschluss verschönert und am Ende war das Spa-Erlebnis rund. Aber der nächste Tag, sowie drei weitere, da kam ich mir sehr verprügelt vor. Das hätte ich auch billiger haben können. Dennoch volle Empfehlung für entspannte Tage auf Sylt oder sonstwo. Ob billig oder teuer. Hauptsache ihr habt eure Ruhe.


I will be back! Liebe Grüße vom nordfriesischen Festland, Sabrina.


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